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Die Erfahrung des Vulva Watching kann spannend, heilsam und lustig sein. Eine gewisse Nervosität bleibt dabei nicht aus. Das reine Sitzen und Anschauen fühlt sich manchmal etwas steif an. Konzentriert über längere Zeit ein Objekt zu betrachten, braucht viel Konzentration. Meist schweifen die Gedanken ab.
Ganz anders ist das beim Vulva-Portrait-Zeichnen.
Zeichnen und Malen geht weit über das aufmerksame Anschauen hinaus.
Als Künstlerin weiß ich, dass es kaum eine Möglichkeit gibt, ein Objekt besser kennenzulernen als es zu zeichnen. Ich sehe mir dann jedes Detail an, versuche es auf Papier zu bringen.
Die Vulva zu zeichnen, nimmt einen gewissen Druck aus dem puren Vulva Watching. So bietet sich die Möglichkeit, das Gesehene zu verarbeiten und selbst zu interpretieren. Eine Zeichnung ist immer auch ein Ausdruck des Zeichnenden.
Es ist keine künstlerische Ausbildung und kein anatomisches Wissen notwendig, um Vulvas zu porträtieren.
Es geht nicht um eine genaue oder perfekte Darstellung, sondern um den Prozess. Das ist bewegend für das Model und die KünstlerInnen. Genau hinzuschauen, wo sonst eher schamhaft weggeschaut wird, ist genauso stark wie sich zu öffnen und so verletzlich zu zeigen.